Zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Informatik
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Gleichzeitig mit der zunehmenden Etablierung des Fachs Informatik ist die Zahl weiblicher Studierender in diesem Fach deutlich zurückgegangen. Soziologinnen und Informatikerinnen fragen nach den Gründen für und den Folgen aus der abnehmenden Präsenz von Frauen in der Informatik in Schule, Studium und Beruf. Noch 1979 waren 20% der Informatik-Studierenden in den alten Bundesländern Frauen, 1986 in der ehemaligen DDR noch 50% (nach unglaublichen 80% 1972). Seit 1990 sind die Neuzugänge zu den Universitäten auf durchschnittlich 8% gesunken, auch in den neuen Bundesländern [ZVS93]. Ähnliche Entwicklungen hat es in England, Skandinavien und den U.S.A. bis etwa Mitte der 80er Jahre gegeben. Seit 1987 jedoch steigt in England und Skandinavien wieder der Frauenanteil, was auf gezielte Gegenmaßnahmen zurückzuführen ist [Lo91]. Dies sind unter anderem im Rahmen expliziter Frauenförderung die Verfügbarmachung von Ressourcen (PCs etc.) für Frauen sowie geschlechtshomogene Unterrichtsformen, Tutorien und Weiterbildungsangebote.1 Gemeinhin werden die Einführung von PCs in Haushalten und deren unterschiedliche Verfügbarkeit für Mädchen und Jungen, sowie die Situation im InformatikUnterricht an koedukativen Schulen als wesentliche Ursachen für den Abbruch der Fachwahl Informatik und damit der geringer werdenden Anzahl von Studienanfängerinnen gesehen. Doch auch im Studium sind strukturelle und andere Behinderungen von Frauen sichtbar. Sicher muß der absteigenden Tendenz auch in Deutschland in breiterem Rahmen denn nur über Frauenförderung an den Hochschulen gegengesteuert werden; und sicher geht es auch nicht nur um Informatik-Studentinnen, sondern um den ganzen Komplex der informationstechnischen Bildung. Wenn Mädchen beispielsweise aus den neuen I&K-Technologie-Kursen herausgefiltert werden, wird dies eine weitere Katastrophe für die Chancen der Frauen auf dem Arbeitsmarkt ergeben. Doch an dieser Stelle soll vorwiegend auf notwendige oder mögliche Änderungen der Studienbedingungen und des Curriculums eingegangen werden. Studiengänge sollten so verändert werden, daß sie das Ergebnismaterial über Frauen miteinbeziehen, die Möglichkeit anderer Vorstellungen von Wissen und Lehre in den Blick nehmen, und eine auch Frauen gerecht werdende Pädagogik zulassen. Die Auseinandersetzung mit den Ursachen des Ausschlusses von Frauen führten zu einer Reihe von
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